Dienstag, 2. April 2013
Ostern und meine Woche
Während des Gottesdienstes am Morgen habe ich Kindergottesdienst gemacht. Am Nachmittag, nach "Agape", wie Franzosen ein gemeinsames Gemeindemittagessen mit #allebringenwasmit liebe-voll nennen gab es Eiersuchen in der ganzen Gemeinde für die Kids, sowie ein Puppentheater, wo ich den Esel spiele und ein paar Sketche, da seht ihr mich als Engel und als Emmausjünger. Abends im Gottesdienst hab ich den Lobpreis gemacht. Das heißt es gab im Vorraus einiges vorzubereiten und der Sonntag war dann ein echter Powertag... Diese Woche ist in meiner Gemeinder hier eine Kunstausstellung, die wirklich gelungen ist. Außerdem hat der Buchladen in dem ich arbeite Invenur, da fällt dann auch mehr Arbeit an...
Viele fragen sich was ich eigentlich hier so mache, nein ich Langweile mich nicht. Im Gegenteil ich habe immer viel zu tun, vorzubereiten oder zu organisieren. Vorallam auch weil in vielen der Gruppen und Kreise bin ich öfters für Programmpunkte wie die Lieder, die biblische Message etc. verantwortlich...
Montag: Lebensmittelbank in Firminy, Café des langues
Dienstag: Bibelandacht mit Moslem Nasser, Buchhandlung, Hausgruppe
Mittwoch: Tafel für Obachlose, Studenkreis
Donnerstag: frei (manchmal, sonst andere Treffen etc)
Freitag: Lebensmittelbank Firminy, Kinder-Gospelchor, Junge Erwachsenen Gruppe, offener Jugendtreff
Samstag: Unterricht, Gemeindeleitungsteam-Fortbildung, Outdoor-Kinderprogrammen in Ghettoviertel (nicht wöchentlich) Jugendgruppe
Sonntag: Morgen-Gottesdienst, Abend-Gottesdienst
Ihr seht das ist ganz schön viel, ich werde bald mal noch mehr über die einzelnen Aktivitäten berichten
Dienstag, 26. März 2013
You know, en fait si tu understands ca sans me asker tu feel exactement ce qui se passe dans my head...
Was für den Europäer als bloße Frechheit gilt, nennt der Ami liebevoll und gesellig "familiy style": Der Gastgeber ergreift am gedeckten Tisch nach gesprochenem Gebet den Schopflöffel, schöpft sich selbst (!) und legt dann den Löffel wieder auf dem Tisch. Family style meint also dass sich jeder selbst serviert, eigentlich auch geschickt, weil man Auswahl und Menge selbst in der Hand hat...
Warum ich von amerikanischer Esskulter schreibe? Weil ich den Abend heute mit Amis und Engländern verbracht habe. Freunde von mir, ein amerik.-britisches Ehepaar haben zur Zeit für sechs Wochen Besuch der amerik. Eltern. Da war ich heute eingeladen. Zwischen den Sprachen zu wechseln ist durchaus herausfordernd. Eigentlich kann ich besser Englisch als Französisch, aber zur Zeit ist mein Englisch eher langsam und "bedacht", während der französische Satz mir schon auf der Zunge liegt... Mir geht es manchmal so, weil montag abends mein Pastor ein Sprachencafé betreibt, wo ich auch öfters Englisch reden muss...
Trotzdem genieße ich es natürlich immernoch und auch hier in Frankreich unter Amis zu sein, die ich einfach liebe. Das amerikanische Eherpaar aus Idaho, das gerade hier in St.Étienne zu Besuch ist, ist aber auch mehr als typisch,klassisch und konformgerecht amerikanisch: Mann mit vollem, grauem Schnauzer, gesprächige Frau mit Grinsstarre und Mutterinstinkt. Haben alle Kinder gehomeschoolt, retired und jetzt immer beschäftigt und auf'm Sprung. Egal von was sie erzählen: stets pointiert, humorvoll und selbstbewusst ;-) Typisch amerikanisches Essen à la chaddar cheese, also eine Art Makaroni-Lasagne, wobei der Ami ungefähr auf die gleiche Menge Nudeln achtmal so viel Käse reintut und man sich nachher fragt ob man Nudeln mit Käse der Käse mit Nudeln isst. Und Brokoli, schön gesüßt mit einer Art honey mustard sauce. Hmmm.
Habe ihnen auch nach Nachfrage Bilder von New York und Metro gezeigt, was ihnen richtig gut gefallen hat. Im Übrigen haben heute abend sowohl die Amerikanerin, als auch die Engländerin, beide Lehrerinnen, das deutsche Schulsystem gelobt (!). Obama ja neulich auch. They're all right: Gesamtschule sucks!
Was ich auch immer zu gut finde ist wenn Amis bezüglich einer Fremdsprache sagen: «I know I little bit of XY, you know, some basics...» Auf deutsch heißt dass dann meistens drei bis vier Worte in einer dermaßen fatalen Aussprache, dass man selbst jene wohl kaum versteht...
Wer denkt ich ziehe hier gegen Amerikaner ins Gericht, liegt falsch. Im Gegenteil das alles lässt mich Amerika vermissen und macht mir richtig Lust, wieder hinzugehen. Vivent les États-Unis!
Sonntag, 24. März 2013
Mes semaines dernières...
Schweizer Team
hVor drei Wochen hat unsere Kirche ein schweizer Team von Jugend mit einer Mission (YWAM) beherbergt. Mit diesem haben wir dann eine Woche lang Programme gemacht. Wir sind in die Innenstadt um Bettlern oder Pennern Kaffee und Kuchen zu bringen, mit ihnen zu beten oder ein Evangelium weiterzugeben. Take it to the streets! Genau deshalb haben wir auch ein bisschen Straßenevangelisation mit Sketchen und Minipredigten gemacht, wo ich zum Teil von (Schweizer-)Deutsch auf Französsich übersetzt habe. Das war in der Tat eine super Erfahrung, einfach so in die Fußgängerzone loszuziehen, mit der besten Message der Welt im Gepäck. Unterstützt wurden wir vom famosen Ehepaar Staley, das öfters Sketche zusammen aufführt. Hier könnt ihr einige Bilder sehen auf dem Blog der beiden, die Fotos habe ich gemacht wie ihr es auch lesen könnt: http://j.j.j.overblog.com/mars-2013 Die beiden sind wirklich klasse, umso cooler auch dass ich in ihrem Hauskreis bin! Ich freue mich schon riesig auf ihr "spectacle", wo sie mehrere ihre pfiffigen Sketche zum Besten geben. Gott versorgte uns auch mit super warmem Wetter und Sonnenschein an dem Tag.
An einem Abend waren wir mit ihnen bei einer Roma-Familie, die einige Freunde eingeladen hatte. Mit ihnen haben wir zusammen gesungen, gebetet und uns im Glauben ermutigt. Das ist einfach übernatürlich: Man kennt und versteht einander kaum und dennoch merkt man ganz schnell: Das ist mein Bruder, das ist meine Schwester und die Atmosphäre ist geprägt von der Liebe Jesu. Hammer! Das führt mich automatisch zu meinem nächsten Punkt:
Warum ich (unteranderem) Christ bin...
Ich kam hier an, kannte keinen und war eigentlich ganz allein. Das alles änderte sich jedoch ganz, ganz schnell. Warum? Weil ich auf der ganzen Welt Brüder und Schwesten habe, Menschen die genau wie ich begeistert von Jesus Christus sind und mit denen ich sofert total viel gemeinsam habe, von denen ich herzlich aufgenommen werde wie sonst nirgends. Allein aufgrund dieser Tatsache würde es sich für mich schon lohnen, Kind Gottes zu werden (mal abgesehen von all' den andren goodies wie das ewige Leben!) Genauso war das auch hier der Fall und es ist genial das an verschiedenen Plätzen der Welt, nun auch in Frankreich erleben zu dürfen.
Viel zu tun und meine Gemeinde - gefällt mir!
Ganz am Anfang meines Praktikums hier hatte ich Angst, ich werde mich zu Tode langweilen hier. Weit gefehlt. Momentan ist es das Gegenteil, was mir aber gefällt. Zum einen weil ich hierher gekommen bin und was zu tun, um unter Leuter zu sein, mit ihnen zu reden und sie und ihre Kultur kennenzulernen zum anderen weil ich generell jemand bin der aktiv sein muss und immer gern viel macht, wer mich kennt weiß das... ;-)
So war ich allein letzte Woche verantwortlich für 3 Lobpreiszeiten, 2 biblische Botschaften und ein Kinderprogramm für die versch. Gruppen und Kreise in denen ich arbeite. Das fordert natürlich auch immer Vorbereitung, vorallem weil ich das ja logischerweise auf Französisch machen muss, ich viele Lieder auf Französisch noch nicht intus habe^^ Auf den Foto seht ihr den Kindergottesdienst. Das hat mir mal wieder riesig Spaß gemacht und gezeigt, wie ich die Arbeit mit Kindern vermisse...
Ähnlich ging es mir, als ich zum ersten Mal mit einem kleinen Team dabei war, dass alle 4 Wochen ein kurzes Programm in einem Problemviertel der Stadt macht. Ich war Teil des Theaters für die Kids und es illustriere, wie es lohnt sein Vertrauen auf Gott zu setzen ganze egal in welcher Situation man sich auch befindet. Das ist schon cool, dass ich hier -ähnlich wie in New York- auch gleich wieder in einem Art "Yogi-bear" mitarbeiten kann, wenn auch nur einmal im Monat.
Meine Gemeinde hier hat seit letzter Woche 2 Godis pro Sonntag, also einen doopelt gestiegenen Bedarf an Kigo-Mitarbeitern und Lopbreisleiter. Da bin ich und die andre Praktikantin natürlich mehr als eingebunden...
Meine Kirchengemeinde hier ist sehr klein, was für mich eine super Erfahrung ist. Es gibt hier in Saint-Étienne noch einige andre Freikirchen, die aber auch alle eher klein sind. Dennoch wird richtig gut zusammengearbeitet und die Atmsphäre in meiner Gemeinde hier ist richtig herzlich und gesellig. Gut, dass hier Menschen begriffen haben, dass sich auch eine kleine Gemeinde mit weniger Geschwistern absolut lohnt!
Außerdem ist für mich der Vorteil einer so kleinen Gemeinde natürlich dass ich ganz schnell viel machen durfte, mehr oder weniger alle kannte und Teil der Gemeinde wurde.
Für die nächste Woche stehen für mich neben meinem regulären Gschäft eine biblische Andacht mit einem Moslem und Vorbereitungen für die beiden Ostergottesdienste plus Eiersuchen am Nachmittag an, wo ich auch viel Aufgaben haben werde...
Ansonsten gefällt mir auch sehr gut meine WG hier, auf dem Foto hier seht mir meine meine Linsen mit Spätzle, natürlich selbstgeschabt! (Only way to get this in France!)
Bitte bete für mich! Ich bin noch immer nicht sicher, was ich nach meiner Zeit hier in Frankreich studieren will, pardon: Was Gott will!
Amen! Ich brauche Seine Weisheit und Bestätigung, schließlich will ich auf Seinen Wegen gehen, die perfekt für mich sind!
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Hier nur ein paar Impressionen der vielen schönen Orte meiner nahen Umgebung:
Freitag, 1. März 2013
La différence!
Ein wenig adaptiert wurde das Supermarktsortiment jedoch: Man findet keine Haferflocken, Spätzle oder gar Maultaschen hier, wohl aber TK-Weinbergschnecken Marke no-name.
Nichts neues: Andere Länder andere Sitten. Auch nach 60 Jahren Elyseenvertrag und jahrelanger EU-Gleichmacherei gilt das immernoch. Die Toilette zum Beispiel: Warum sind in französischen Wohnungen und Häusern (auch in neuen) im Bad nie ein Klo und im Klo nie ein Waschbecken? Wer da die deutsche vorteilhafte sanitäre Norm gewohnt ist wird hier ernüchtert: Nach dem Stuhlgang ist ein Raumwechsel erforderlich nur zum Händewaschen und vor dem Duschen oder nach dem Zähneputzen kann man sich nicht "mal geschwind" auf die Schüssel setzen.
Auch im Hallenbad können einen französische Sitten nur wundern. Das jegliche Badehosen im Shorts-Stil für männliche Artgenossen verboten sind und klassiche Badehosen Pflicht sind, wusste ich ja schon. Dass jedoch auch Bademützen Vorschrift sind, wwar mir nicht klar. Gut, immerhin konnte ich eine ausleihen. Der Anblick von jung und alt, alle mit diesen affigen Badekappen war einfach zu viel. Besonders bei den "coolen" Teenies die ihre Sprünge vom Fünfer vorführen - mit Badekappe =)
Mein Wochenplan hier ist abwechslungsreich, wenn auch noch ausbaufähig. Abends habe ich außer donnerstags eigentlich immer was. Demnächst werde ich mal noch genaueres über meine Aktivitäten hier berichten. Leider bin ich seit heute krankt (Fieber,Spucken). Bitte betet für mich, dass es schnell wieder weg geht.
PS: Noch zum Abschluss ein ewiger Klassiker was deutsch-französische Unterschiede anbelangt, hier verfasst in einem Text, den meine engl. Mitbwohnerin neulich in ihrem Deutschkurs bekam:
Mittwoch, 13. Februar 2013
La manif pour tous - DEMO für alle!
Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen und es war echt interessant, die frsanzösische Sympathie zum Demonstrieren zu erleben und selbst Teil davon zu sein. Motto war "La manif pour tous (=Die Demo für alle) an Anlehung an "le mariage pour tous" (die Ehe für alle).
Beeindruckend finde ich, dass es so viele Franzosen verschiedener politischer, religiöser und ethnischer Prägung nicht nehmen ließen, sich zusammenzuschließen und für die Ehe und das Kindeswohl aufzustehen. Chapeau!
Besonders gefallen haben mir die Parolen:
Francois, ta loi, en n'en veut pas! (Francois, wir wollen dein Gesetz nicht!)
Un père, une mère c'est complémentaire! Deux pères, deux mères: enfants sans repère! (Ein Vater, eine Mutter, das ergänzt sich. Zwei Väter, zwei Mütter: Kinder ohne Halt und Orientierung!)
Erwähnen möchte ich auch, dass ich mir diese blaue Flagge ergattern konnte, mit der ich die kahlen Wände meines Zimmer zieren konnte.
Samstag, 9. Februar 2013
Bienvenue au pays des crêpes!
Ich bin nun seit 2 Wochen in Franlkreich, in Saint-Étienne. Das ist eine Unistadt südwestlich von Lyon und hat rund 170 Tausend Einwohner. Ich bin hier "Gemeindehelfer", mache also quasi ein Praktikum bei einer kleinen evangelikalen Kirche. Das bedeutet ich helfe der Gemeinde und bei ihren Programmen wo immer ich kann und engagiere mich nebenbei noch bei anderen christlichen/sozialen Projekten und Einrichtungen hier in der Umgebung.
Die Gemeinde befindet sich in der Innenstadt. Ich wohne in einer WG die vtll. 30 Sekunden Fußweg davon entfernt ist. Die WG gefällt mir sehr gut. Ich habe ein sehr schönes Zimmer mit begehbarem Kleiderschrank/Abstellraum (siehe Foto). Außerdem wohne ich einfach super zentral. Ich sehe von meinem Fenster auf die "Königsstraße" Saint-Étiennes (pardon, an alle Unschwaben: die Haupteinkaufsstraße) und kann von hier beobachten wie die Straßenbahn auf selbiger fährt. Das ist eben schon ein Unterschied zur Aussicht auf die Gärtringer Hauptstraße und sauf gewisse Weise genieße ich das Leben in einer Stadt. (Auf dem Weg zur "Arbeit" mal ständig an H&M und Co vorbeizulaufen bin ich eben aucht nicht gewöhnt.) Meine Mitbewohner sind auch sehr freundlich und umgänglich und der Stil, in dem die WG organisiert ist gefällt mir sehr.
Über meine Arbeit hier möchte ich später genauer berichten ein kleines SneakPreview mit welchen Protagonisten ich es hier (und man es allgemein in Frankreich, insbesondere im frommen Sektor) zu tun hat: Man nehme alle französischen Namen der Evanglisten und Jünger plus einige Boni, mische das Gemenge gründlich und kombiniere dann relativ beliebig zu Doppelnamen! Voilà: Jean-
Marc, Simon-Pierre, Jean-Luc, Jean-Pierre...
Ansonsten genieße ich die Auseinandersetzung mit der schönen französischen Sprache. Wenn Paris als die Stadt der Liebe gilt, warum gibt es dann im Französischen nur ein Wort für lieben, mögen, gern haben, jedoch zwei für hassen? Warum wird bei "küssen" zwischen drei verschiedenen Worten unterschieden und für warm und heiß das gleiche Wort verwendet? Es geht noch bizarrer: Wie kann es sein, dass ein und dasselbe Wort Gast und Gastgeber bedeutet? Ist das etwa antithetisch oder gar als Paradoxon zu verstehen? Anyways!
Freitag, 1. Februar 2013
Des États-Unis en France!
Ich bin gut in Frankreich angekommen und schon bald gibt es einen ersten, wirklichen post. Wenn Du meinen Blog abonnieren willst, kannst du ganz unten deine Emailadresse eingeben, dann bekommst du immer eine Email, wenn ich etwas Neues geschrieben habe. So verpasst du auch nichts ;-)
Ansonsten freue ich mich auch sonst immer von dir zu hören, wie es dir geht und was du so machst.
À bientôt,
Toby