Donnerstag, 8. November 2012

Sandy- und danach?

Nun ist es schon bald zwei Wochen her, dass der Hurrikane Sandy New York erreicht hat. Für viele ist das normale Leben zurückgekehrt, jedoch nicht hier bei uns: Wir selbst haben alles gut überstanden. Wir hatten zwar mehrere Tage kein Internet, inzwischen ist aber zurück. Jedoch hatten wir letzte Woche und diese Woche keine Sidewalk-Sunday-School, was wir sonst von Di bis Fr haben. Warum?
In manchen Gebieten hier in New York haben die Leute immer noch keinen Strom (!). Ich weiß nicht ob Du Dir vorstellen kannst, was es bedeutet 10 Tage keinen Strom zu haben: Die Heizung tut bei vielen nicht und draußen liegt Schnee. Der Aufzug tut nicht und ältere Menschen stecken fest im 21.Stock oder so. Ab 6 ist es stockdunkel und somit sind mancher dieser Nachbarschaften wirklich beängstigend, weil sie ohnehin schon gefährlich sind.

Metro Ministries entscheid somit, diesen Menschen zu helfen anstatt Sidewalk-Sunday school zu machen. Somit füllen wir jeden Tag die Trucks mit Essen, Wasser, Hygene-Artikeln, Decken, Kleidern etc. und bringen sie in betroffene Gebiete. Wir geben auch warme Mahlzeiten aus und zwar nicht nur irgende läppische Suppe, sondern richtig gute!
Bei alledem habe ich gemerkt: Das heroische, verklärte Bild von humanitärer Hilfe exisitert nur in Filmen, Bildern und in der Vorstellung vieler. Die Wahrheit ist das enorm viel Arbeit dahinter steckt, da all die Güter gepackt, deponiert, getragen und organisiert werden müssen. Somit war ich in letzter Zeit viel beschäftigt mit Paletten rumtragen oder -fahren, Kisten schleppen, Trucks beladen.

Es ist einfach gut wenn die Leute sehen, dass wir mit den gelben Trucks nicht nur kommen um Lärm zu machen (was wir gewöhnlich tun bei den Gehwegs-Kindergottesdiensten), sondern dass wir auch kommen um zu helfen.

An manchen Tagen war ich dann auch nachmittags dabei, wenn die Hilsgüter in den betroffenen Gebieten verteilt werden. Das ist sehr spannend. Auf den ersten Blick mögen die Leute gar nicht so bedürftig aussehen, aber würden Deutsche ewig in einer Schlange stehen in der Kälte für Wasser und ein Hygenepaket und ein bisschen Reis?
Wohl kaum! Besonders wo ich heute war waren die Leute sehr dankbar.
Auf die Frage, wie es ihr gehe antwortete eine Frau heute: "Mir ist kalt, aber man muss immer Gott dankbar sein! Allein dass er Leben gibt, dafür muss man danbar sein!"
Das hat mich getroffen. Könnte ich dass noch sagen nach 10 Tagen ohne Strom und einer kalten Wohnung?
Wenn du heute abend im Bett liegst, es schön warm hast und heute ein warmes Essen hattes,
danke Gott!
Es geht dir gut!

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