Sodelle,
jetzt ist es schon eine Ewigkeit her, dass ich das letzte Mal etwas hier gepostet habe. Es wird Zeit. Ich hatte Besuch von meiner Familie, was sehr schön war. Hauptsächlich haben sie den Dienst hier miterlebt und dabei auch kräftig mitgeholfen, wo es auch ging ;-) Außerdem war auch Zeit für sightseeing: So war ich zum Beispiel mit ihnen nocheinmal bei der großen Gedenkstätte zum 11.September am Ground Zero.
Besonders cool war, dass sie mir viele deutsche Süßigkeiten mitgebracht haben, darunter ettliche Tafeln Ritter Sport =) Auf den Bildern seht ihr mich, meinen Bruder und Pia in voller Aktion des cha-cha-slides auf der Bühne unseres Gehwegssonntagschul-Trucks. Letzte Woche war die Pirate-week, was meinen lachhaften Aufzug erklärt.
Der sogenannte Alltag hat bei mir eingekehrt und es wird Zeit euch mit durch meine Woche zu nehmen. Montags habe ich ja immer frei, also läuft da immer wieder was anderes. Dienstags gehe ich dann immer zum Besuchen und Einladen in mein Gebiet in der Bronx. Zuerst bin ich dann da am Schulausgang und lade so viele Eltern und Kids wie möglich für unsere drei Programme in diesem Gebiet am nächsten Tag ein. Dann mache ich mich mit einer Liste, die circa 250 Kids beinhalten an die Arbeit. Die meisten Kinds davon leben in großen Sozialbauten. Dort gehe ich dann von Tür zu Tür, versuche so viele Kids wie möglich einzuladen, kennenzzulernen und Beziehungen aufzubauen. Dabei erlebt man schon so manches... "Where do you come from?" -"German!" "Wow, you come from the largest Country in the world, man! I've just read this!" Naja, versuchte dem Zeitgenossen dann klar zu machen, dass ich weder Russe (obgleich ich blond und blauäugig bin) bin noch Deutschland und Russland das gleiche ist.
"It's white boy! It's a white Yogi-bear boy!", hörte ich ein andres mal jmd sagen durch die Tür hindurch nachdem ich wie üblich durch das Guckloch gemustert wurde.
Schön ist, dass ich nicht den Eltern oder Kids unbekanntes zu vermarkten versuche, sondern dass das Wort "Yogi-bear" (wie jeder in der Stadt den Dienst nennt) ein wahres Zauberwort ist, welches Eltern dankbar die Türen öffnen und Kinderaugen hell strahlen lässt.
Ganz wichtig für die Kids ist dann auch immer, was oder welche Süßigkeit am nächsten Tag ausgegeben wird. Das ist eben doch ein wichtiger Lockvogel, der treue Dienste erweist. "You should give away some money, that's what I'd need." , sagte mir gestern ein Mann...
Das ermutigende ist, wie die Kids sich freuen, mich als Yogi-bear Person zu sehen und einen Flyer zu bekommen. Und noch viel mehr, dass ich diese Stunden nicht iwrgendwelche lahmen Blättle für ein paar Euros austrage, sondern ein Botschafter der Guten Nachricht bin.
Letzte Woche war ich mit einem älteren Kind unterwegs, das mir beim Einladen half und selbst voller Eifer war, soviele Kinder wie möglich zu erreichen. Zusammen mit ihr und den Geschwistern Miguel (ca.sieben) und Angli (ca.neun) hatte ich letzte Woche ein super Gespräch:
"Do you know the song Our God Is Greater", wollte der kleine Miguel wissen. "My sister found it on the internet and now we listen to it there!"
Wow, dachte ich. Nur weil es vor den Sommerferien auf der Gehwegssonntagsschule gesungen wurde, suchen diese Kids dieses Lied auf youtube und machen ihren eigenen Lobpreis! Dann kamen wir darauf, ob man Gott wirklich sieht beim Lobpreis und Miguel wollte dann weiter wissen (total ernst: "Do you have a picture of God?" -"No.".
Er gab nicht nach und fragte weiter wie wenn es sich um eine Tüte Chips handelte: "Can you get me one?" Ich versuchte ihnen zu erklären, dass Gott nicht wie eine Person ist. Dann fingen sie an mir von ihren Halloween Kostümen zu erzählen. Halloween ist wirklich ein riesen Ding für die Kinder hier. Das ältere Kind fragte mich dann irgendwann: "You Yogi-bear people don't celebrate Halloween, right?" Nachdem ich dann erklärte, warum nicht kamen sie dann mit lauter Fragen über den Teufel, den Himmel und das Böse.
Es ist super spannend, weil das keine Gemeindekinder sind, die eh schon (denken) alles (zu) wissen. Im Gegenteil, sie wissen nicht viel sind aber super interessiert und glauben... Miguel hatte auch nie richtig das Kreuz verstanden (er dacigt werden) ekreuzhte jeder Christ wird mal g, worauf das ältere Kind mir ganz cool versuchte erklären zu helfen: "It's like: He died for us so that we can live, basicly..." Wow, da hat es ein zehnjähriges Mädchen mitten in der Bronx voll verstanden. Warum? Yogi-baer!
Auf die Frage woher ich das alles wisse, antwortete ich aus der Bibel, die die Wahrheit sei. "I don't have a Bibel", meinte dann die kleine Angeli traurig. Nachdem sie das später wiederholt hatte, versprach ich, ihr eine Bibel zu besorgen. Hätte ich doch schon viel mehr Kinder erlebt, die worship songs auf youtube suchen, die so sehr nach Gott fragen und die sich total eine Bibel wünschen.
Heute habe ich sie wiedergesehen und sie freut sich schon riesig. - Und ich mich noch mehr.... über Kids deren Leben verändert wird durch einen kleinen Kindergottesdienst auf dem Gehweg.
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